COVINFORM

Case Study:
COVINFORM

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf vulnerable Gruppen

Herausforderung

Seit dem Ausbruch von COVID-19 im Dezember 2019 hat die Krankheit weltweit nahezu beispiellose soziale, verhaltensbezogene und wirtschaftliche Auswirkungen. Politische Entscheidungsträger und Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass COVID-19 unverhältnismäßig starke Auswirkungen auf vulnerable soziale Gruppen hat und die Ungleichheit und Spaltung der Gesellschaft zu verstärken droht. Um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit und das tägliche Leben umfassend zu verstehen, ist es wichtig, verschiedene Vulnerbilitäten und die Auswirkungen der verschiedenen politischen Reaktionen in einem Mehrebenen-Governance-Rahmen (z. B. supranationale, nationale und regionale Politik, Kommunikation) zu berücksichtigen und zu analysieren.

Lösung

Das COVINFORM-Projekt bringt ein von der EU finanziertes Konsortium von 16 Forschungspartnern aus 11 Ländern zusammen und wird die Reaktionen auf COVID-19 in einem Mehrebenen-Governance-Rahmen in einem multidisziplinären und intersektionalen Ansatz bewerten, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen auf vulnerable Gruppen (einschließlich unerwünschter Auswirkungen und Zielkonflikte) und einer besonderen Berücksichtigung der Rolle von Information und Kommunikation liegt. Das Projekt wird quantitative Sekundärdaten analysieren und Modelle auf EU-Ebene entwickeln, Quellen aus 15 Zielländern auswerten und empirische Primärforschung in 10 Städten durchführen.

Innerhalb von COVINFORM wird das SINUS-Institut das Work Package 6 leiten, das sich auf die Rolle von Organisationen der Zivilgesellschaft (CSO) und partizipatorische Verfahren während der Pandemie konzentriert; dies beinhaltet die Konzeption und Koordinierung qualitativer Forschung mit Vertretern von CSOs in 10 Ländern. SINUS wird auch zu den anderen Arbeitspaketen des Projekts beitragen, indem es in der Stadt Mannheim Forschung mit der Zielgruppe Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status sowie mit Akteuren aus den Bereichen Regierung, öffentliche Gesundheit und Kommunikation durchführt. Die Erforschung dieser unterschiedlichen Perspektiven wird eine systematische, mehrdimensionale Analyse der Pandemie als lokalisiertes Phänomen ermöglichen. Zusätzlich zu dieser länderübergreifenden Forschung wird SINUS mit dem Fachbereich für Journalismus, Medien und Kommunikation der Universität Göteborg an einer Untersuchung zu Informationssuche von Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland und Schweden arbeiten. Schließlich wird SINUS die Tests zur Nutzbarkeit eines von Trilateral Research entwickelten Modells zur Risiko- und Verwundbarkeitsbewertung und eines Dashboards koordinieren.

Resultat

Das COVINFORM-Projekt wurde für eine Finanzierung durch das Forschungs- und Innovationsprogramm H2020 der Europäischen Union (H2020-SC1-PHE-CORONAVIRUS-2020-2) unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101016247 ausgewählt und läuft von November 2020 bis Oktober 2023.

Auf der Grundlage unserer Forschung wird COVINFORM Leitlinien und Empfehlungen erarbeiten, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse vulnerabler und marginalisierter Gruppen bei künftigen Pandemien angemessen berücksichtigt werden, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf integrativer Risikokommunikation und Strategien zur Bekämpfung von Fehlinformationen liegt. COVINFORM wird auch ein innovatives Modell zur Risiko- und Anfälligkeitsbewertung entwickeln, das mehrere offene Datenströme in ein geografisch kartiertes Dashboard integriert.

Im Rahmen des Projekts sind von SINUS-Mitarbeitern auch peer-reviewte Veröffentlichungen entstanden (z. B. Inclusive Communication to Influence Behaviour Change During the COVID-19 Pandemic: Examining Intersecting Vulnerabilities).

Das sagt der Projektpartner

Das COVINFORM-Projekt spielt eine wichtige Rolle bei der Erforschung der Folgen der COVID-19-Maßnahmen für Einzelpersonen und Gruppen, die von der Pandemie in den EU-Mitgliedstaaten und darüber hinaus unverhältnismäßig stark betroffen waren.
Das SINUS-Institut hat das Projekt mitkonzipiert und übernimmt eine besonders wichtige Aufgabe, wenn es darum geht die Erfahrungen von zivilgesellschaftlichen Organisationen zu verstehen, die in vielen Fällen eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation mit und der Betreuung von gefährdeten Personen und Gruppen während der ersten Corona-Welle gespielt haben.
Dr. Viktoria Adler, Postdoc Researcher & Project Coordinator, SYNYO

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