Mobilitäts-Studie: Fahrrad ist Corona-Krisengewinner

Mobilitäts-Studie: Fahrrad ist Corona-Krisen-Gewinner

Dieser Text ist eine Veröffentlichung des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) vom 04.09.2020. Die komplette Studie „Fahrrad-Monitor Corona-Befragung 2020“ finden Sie als PDF auf der Webseite des BMVI .

Das SINUS-Institut führte die Studie „Fahrrad-Monitor“ zum siebten Mal durch.

Werden die Deutschen gefragt, welche Verkehrsmittel sie derzeit (Befragungszeitraum Juni 2020) häufiger als im Vorjahreszeitraum nutzen, geben 25 % der Menschen in Deutschland an, aktuell deutlich bzw. etwas häufiger Rad zu fahren.

Das ist ein Ergebnis der repräsentativen Bevölkerungsumfrage Fahrrad-Monitor 2020. Die Studie zeigt, wie sich das Mobilitätsverhalten der Deutschen im Verlauf der Corona-Pandemie entwickelt hat.

Auch das Zufußgehen erlebt in Zeiten der Corona-Pandemie einen Aufschwung. 30 % geben an, häufiger zu Fuß unterwegs zu sein. Gleichzeitig verzeichnet der ÖPNV den größten Einbruch bei der Nutzung: 32 % der Deutschen sagen, dass sie aktuell deutlich bzw. seltener den ÖPNV nutzen als noch im Vorjahr.

  • Um das Vertrauen in den ÖPNV zu stärken, unterstützt das BMVI die bundesweite Kampagne #besserweiter des VDV gemeinsam mit Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und Verkehrsunternehmen.
  • Alle Infos zur Kampagne: www.besserweiter.de

Gründe für häufigere Rad-Nutzung: Fitness, Freizeit und höherer Schutz vor Corona

Die häufigsten Gründe, das Fahrrad während der Corona-Pandemie häufiger zu nutzen, sind:

  • Fitness erhalten (85 % Zustimmung unter den Befragten, die das Fahrrad während der Corona-Pandemie häufiger nutzen)
  • Ersatz für andere Freizeitaktivitäten (75 %)
  • Zeitweiliges Entkommen aus der häuslichen Enge (71 %)
  • Schutz der Umwelt (71 %)
  • Höherer Schutz vor Corona-Ansteckung als mit anderen Verkehrsmitteln (61 %)

Auch nach Corona-Lockerungen zeigen Deutsche noch immer verändertes Mobilitätsverhalten

Gemessen an der regelmäßigen Nutzung verschiedener Verkehrsmittel (täglich/mehrmals pro Woche) war die Mobilität im März/April 2020, dem Zeitraum kurz nach Ausbruch der Pandemie in Deutschland mit umfassenden Kontakt- und Reisebeschränkungen im Vergleich zu 2019 deutlich reduzierter.

Dabei blieb die regelmäßige Fahrrad-Nutzung der Menschen in Deutschland auf ähnlichem Niveau: So nutzten während des Lockdowns im März/April 2020 37 % der Menschen in Deutschland täglich bzw. mehrmals pro Woche das Fahrrad, im Juni 2020 waren es 40 % und damit etwas weniger als im Sommer 2019 (44 %). Hinter dieser ähnlichen Nutzungsfrequenz versteckt sich jedoch eine Corona-bedingte Veränderung in den Nutzungsanlässen. Die Rad-Nutzung ist stärker durch die Verwendung in der Freizeit (z.B. Ausflüge oder Sport) geprägt und weniger durch verkehrsbezogenes Fahren wie Fahrten zur Arbeit, Ausbildung oder Freizeitstätten als im Vorjahr.

Urlaubstrend Fahrradurlaub

In keinem anderen Fahrzeugmarkt erwarten die Deutschen ein solch starkes Wachstum wie bei Fahrrad- und Fahrradzubehörherstellern. 59 % rechnen damit, dass dieser Wirtschaftszweig in den nächsten 10 Jahren wachsen wird. Auch im Markt für Verkehrsdienstleistungen wird das größte Wachstum bei digitalen Rad-Dienstleistungen erwartet: 51 % der Deutschen. Immerhin 47 % erwarten ein Wachstum für Anbieter von Sharing-Diensten, 37 % für den ÖPNV und 30 % für den Zug-Fernverkehr.

Über die Studie „Fahrrad-Monitor 2020“

Der Fahrrad-Monitor wird alle 2 Jahre vom Bundesverkehrsministerium gefördert und wurde 2020 zum siebten Mal von der Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH durchgeführt. Die diesjährige Befragung ist eine zusätzliche Befragung rund um die Auswirkungen der COVID 19-Pandemie auf das Mobilitätsverhalten der deutschen Bevölkerung mit besonderem Fokus auf das Fahrrad.

Hierfür wurden 3.039 Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 69 Jahren befragt. Der Fahrrad-Monitor wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 gefördert.

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